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Der mutige Wechsel zu ProCROSS

Die Umstellung auf das ProCROSS-Kreuzungszuchtsystem beschert einem Familienbetrieb in der britischen Grafschaft Shropshire um 70.000 £ höhere Bruttomargen.

Will Nixon, sein Vater Ian und sein Onkel Dave melkten früher 350 Holstein auf der Upper Farm nahe Market Drayton. Ursprünglich wurden 9.500 Liter produziert. Ein allmählicher Rückgang der Fruchtbarkeit der Kühe und des Milchertrags wirkten sich jedoch auf den Cashflow aus.

Nach einem Benchmarking mit ihrem Farmberater Adrian Caine von P&L Consulting wurde deutlich, dass der Hof mit 32% eine zu hohe Remontierungsrate aufwies. „Da es nicht genügend frische Kühe gab, waren wir versucht, mehr zu füttern, um diese zusätzlichen Liter zu produzieren, aber die Spanne war einfach zu gering“, erklärt Adrian.

Eine tiefgreifendere Analyse des Stammbaums der Kühe ergab, dass die Inzucht mit 7 % bereits problematisch war. „Mit der Weiterführung unseres bestehenden Modells hätten wir zwar die Abläufe beschleunigt, wären aber in einer Sackgasse gelandet“, fügt er hinzu.

Nach Investitionen in neue Anlagen war den Nixons klar geworden, dass sich etwas ändern musste, wenn sie den Cashflow-Prognosen ihres Geschäftsplans gerecht werden wollten. Sie mussten eine hohe Milcherzeugung aufrechterhalten, um das in die neue Infrastruktur investierte Kapital wieder hereinzubekommen.

Nachdem sie US-amerikanische Milchviehbetriebe mit ProCROSS-Beständen besichtigt hatten, beschlossen sie 2016, 80 ProCROSS-Färsen aus Dänemark anzuschaffen.

Diese kalbten im Herbst desselben Jahres gemeinsam mit 80 Holstein-Remontetieren. Die Ergebnisse am Ende ihrer ersten Laktation waren so vielversprechend, dass die Nixons im darauffolgenden Jahr den Umstieg wagten.

Übergang zu ProCROSS

ProCROSS ist ein Kreuzungszuchtprogramm, das VikingHolstein, VikingRed und Coopex Montbéliarde in einer Drei-Wege-Rotation einsetzt, um die hybride Vitalität auf 86 % zu optimieren. Jede Rasse bietet Eigenschaften, die sich untereinander ergänzen.

VikingHolstein liefern sehr viel Milch und ausgezeichnete Typenmerkmale. VikingRed vereinen schwedisches Rotvieh, finnisches Ayrshire und dänisches Rotvieh und sorgen für verbesserte Langlebigkeit, Gesundheitsmerkmale und Leichtkalbigkeit. Und Montbéliarde bieten einen besseren Körperzustand, eine ausgezeichnete Fruchtbarkeit und sind äußerst funktionell.

Die Familie besamte ihre Färsen mit VikingRed-Sperma und ihre Kühe mit Coopex Montbéliarde. Letzten Herbst begannen die Nixons damit, ihre ersten Drei-Wege-Kreuzungen zu melken.

„Die Verbesserungen waren spektakulär“, berichtet Will.

Verbesserte Weidehaltung

Aufgrund von Fruchtbarkeitszuwächsen war eine verbesserte Grasausbeute möglich und wird 44 % der Milch nun auf Basis von Raufutter erzeugt – davon 2.600 Liter aus Weidegras.

Unerlässlich dafür waren Investitionen in 3 km Betonschwellen, elektrische Zäune und Wassertröge in Höhe von 50.000 £.

Die Weideflächen erstrecken sich über 207 Acres (84 Hektar) und unterteilen sich in 21 jeweils 4 ha große Paddocks. Die Kühe betreten die einzelnen Weideflächen bei einer Bewuchsdecke von 3.000 kg und weiden diese bis auf verbleibende 1.500 kg ab. Derzeit grasen auf jeder Weidefläche 4 Großvieheinheiten/ha, doch stehen den Kühen bei Bedarf weitere 93 Hektar zur Verfügung.

Obwohl die Grasnarbe seit acht Jahren nicht mehr nachgesät wurde, wuchsen die mehrjährigen Weidegras- und Kleebestände trotz letztjähriger Dürre im Ausmaß von durchschnittlich 18 t/TM/ha.

Die Vorteile liegen auf der Hand

Die Milchproduktion ist bei der gleichen Anzahl an Milchkühen um 143.000 Liter gestiegen. „Der Milchertrag lag 2016 bei 7.500 Litern und heute bei 8.150 Litern und steigt weiter an“, freut sich Will.

Das ist in erster Linie auf die verbesserte Langlebigkeit der Kühe zurückzuführen, wobei das höhere Altersprofil der Herde zu mehr Litern im Tank beiträgt. Von den 80 vor sieben Jahren gekauften Kreuzungskühen leben immer noch 28 am Hof, während nur noch ganze fünf Holstein-Tiere übrig sind.

Die Bruttomarge stieg 2021 um beinahe 70.000 £ im Vergleich zu 2018, als der Milchpreis mit 30 Pennys/l und die Futterkosten mit 230 £/t einheitlich festgelegt wurden. „Die erzielte Verbesserung basiert demnach auf strategischen Veränderungen, nicht auf Preisvorteilen“, erklärt Adrian.

Für Ian betreffen die größten Auswirkungen die Gesundheit der Kühe. Die Tierarztkosten sanken von 90 £/Kuh im Jahr 2016 auf 27 £/Kuh im Jahr 2021. „Je mehr kranke Kühe, desto größer ist letztendlich der Betreuungsaufwand. Wir hatten in den letzten fünf Jahren nur eine Labmagenverlagerung, und die Kühe kalben ohne Schwierigkeiten“, fügt Will hinzu.

Diese Fortschritte trugen dazu bei, den CO2-Fußabdruck des Betriebs von 1.303 g auf 929 g CO2-Äquivalent pro Liter energiekorrigierter Milch (ECM) zu senken.

Veränderung braucht Mut

„Trends und Moden können einen Wandel nicht wirklich anstoßen – letztlich geht es ums liebe Geld“, gesteht Adrian. „Die meisten Menschen halten an Bekanntem fest, egal ob es funktioniert oder nicht; Veränderung braucht Mut“, fügt er hinzu.

Den ganzen Nutzen der Umstellung bringt Will so auf den Punkt: „Die Kreuzungszucht hat uns mehr Freizeit beschert, und dank der verbesserten Herdengesundheit können wir uns aus betrieblicher Sicht auf dankbarere Aufgaben konzentrieren.“

Verbesserungen auf dem Hof der Nixons:

 

2018

2021

Milch aus Raufutter (Liter)

2900

3400

Remontierungsrate

32%

23%

Konzeptionsrate

33%

53%

 

Entdecken Sie ProCROSS

Fakten zum Betrieb

  • 350 Milchkühe
  • 600 Acres (243 Hektar) Betriebsfläche (je zur Hälfte Eigen- bzw. Pachtland)
  • Belieferung von Müller/Tesco
  • Blockkalbung von August bis September über 12 Wochen
  • Zweimaliges Melken pro Tag
  • 8150 Liter mit 4,15 % Butterfett und 3,47 % Eiweiß
  • Fütterung von 1,9 t Kraftfutter pro Kuh und Jahr
  • Böden mit hohem Tonanteil

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