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ProCROSS bewirkt mehr Gesundheit und Fruchtbarkeit in amerikanischer Molkerei

Die Drei-Rassen-Kreuzung mit ProCROSS brachte Kelly und Christy Cunningham aus Iowa (USA) die gewünschten Impulse für ihre Milchviehherde. Sie genießen heute die Arbeit mit gesunden, fruchtbaren Kühen ohne Ertragseinbußen.

Der amerikanische Milchbauer Kelly Cunningham und seine Frau Christy halten 3.400 ProCROSS-Kühe in Atlantic, Iowa – im „Maisgürtel“ des Mittleren Westens.

ProCROSS ist ein 3-Rassen-Rotations-Kreuzungszuchtprogramm, bei dem VikingHolstein, VikingRed und Coopex Montbéliarde eingesetzt werden.

Sie sind Teil von vier Investoren von Milk Unlimited Dairy Farms und gehören zu einer wachsenden Zahl von Milchproduzenten, die mehr als 1.000 Kühe halten. In den USA halten mittlerweile 14 % der Betriebe 1.001-5.000 Milchkühe. 

„Früher habe ich mich für einen großen Milcherzeuger gehalten, aber jetzt bin ich kein großer Fisch mehr. Erst letzte Woche wurde im Mittleren Westen eine neue Molkerei mit einer Kapazität von 25.000 Kühen angekündigt. Einheiten von 12.000 Kühen pro Tag sind die Regel“, schildert Kelly.

Auch angesichts steigender Baukosten scheinen die Erzeuger vor Betriebsvergrößerungen nicht zurückzuschrecken. Vor COVID-19 betrugen die Baukosten durchschnittlich 6.000 US-Dollar pro Kuh, mittlerweile sind es schon 10.000 US-Dollar pro Kuhplatz.

Holstein-Kühe sind nach wie vor die größte Rasse mit einem Marktanteil von 81 % gegenüber Kreuzungsrassen mit 5 %. Die beliebteste Kreuzung ist Holstein x Jersey. Doch Kelly und Christy widersetzen sich diesem Trend und sind vor fast einem Jahrzehnt auf ProCROSS umgestiegen.

Milk Unlimited ProCROSS USA Kelly Cunningham

Kreuzung für eine rentable Produktion

Als ihr Abnehmer für Trinkmilch den Betrieb einstellte, fanden Kelly und Christy bei einem Käsehersteller eine neue Absatzmöglichkeit. Das hat sie dazu veranlasst, zur Verbesserung der Inhaltsstoffe mit der Kreuzung zu beginnen.

Die Kühe sind in Sandlaufställen untergebracht. 65 % der Kühe – Tiere in der ersten und zweiten Laktation – werden dreimal täglich in einem 30/60 BouMatic-Doppelmelkstand gemolken. Dieser ist mit 305-310 Kühen/Stunde voll ausgelastet und schaltet sich nur für zwei tägliche Nassreinigungen ab, die jeweils 40 Minuten dauern.

Die Cunninghams besitzen eine Ackerfläche von 405 ha, auf der sie ausschließlich Mais anbauen. Mit Hafer als Winterbegrünung und Direktsaat erreichen sie dabei einen Hektarertrag von 10 t. Maissilage macht neben zugekaufter Luzerne, Sojaschrot, Maiskörnern und Baumwollsamen den größten Teil der Melkration aus.

Ihre Milch wird an Associated Milk Producers in Minnesota verkauft. Derzeit liegt der Preis bei 39 Pence/Liter, wobei der Transport mit 2 Pence/Liter hinter Futter und Arbeit den drittgrößten Kostenfaktor bildet.

Milk Unlimited ProCROSS USA Kelly Cunningham

Die Zucht der besten Kühe

Milk Unlimited betreibt ein Drei-Rassen-Zuchtprogramm: VikingHolstein-Kühe werden mit Coopex Montbéliarde gekreuzt, und Holstein-Montbéliarde-Kreuzungen werden mit VikingRed und dann wieder mit VikingHolstein gekreuzt.

„ProCROSS ist mehr als nur Sperma, es ist ein Programm. Jede der drei Rassen hat positive Aspekte“, sagt Kelly, der mittelgroße Kühe mit guten Inhaltsstoffen, Gesundheit und Langlebigkeit züchten will. „Wir haben kein Interesse daran, Riesen zu melken. US-amerikanische Holstein-Kühe werden einfach immer größer, aber VikingHolstein können mir bei der Größe meiner Tiere helfen“, fügt er hinzu.

Kelly knausert nicht bei den Spermakosten, die auf seiner Ausgabenliste an zwölfter Stelle stehen, wie er sagt: „Im Großen und Ganzen kann man beim Sperma nicht so viel sparen, dass es einen Unterschied macht. Daher sollten Sie das beste Sperma kaufen, das erhältlich ist.“

Derzeit werden Färsen zweimal mit gesextem Sperma besamt, und 85 % der Kühe werden mit Aberdeen Angus besamt.

Elitekühe – jene, die zu den besten 25 % der Herde gehören –, dürfen keine Gesundheitsprobleme haben und müssen 43 kg Milch geben, um für gesextes Sperma in Frage zu kommen. Selbst dann bekommen sie nur eine einmalige Chance.

Milk Unlimited ProCROSS USA Kelly Cunningham

Andere KPIs als der Rest

Kelly hält sich nicht an die Gepflogenheiten bei den meisten ganzjährig kalbenden Herden und zieht die Trächtigkeitsrate nicht als Erfolgsmaßstab heran. Stattdessen legt er das Hauptaugenmerk auf zwei KPIs: den Prozentsatz der Kühe, die binnen 150 Tagen trächtig werden und die Anzahl der Kühe, die binnen 100 Tagen nicht trächtig werden.

„Ich möchte maximal 20 Kühe pro Monat haben, die nach 100 Tagen noch nicht trächtig sind, und insgesamt 85 % meiner Kühe sollen binnen 150 Tagen trächtig sein. Demzufolge ist es mein Ziel, dass zu jedem Zeitpunkt 50 % meiner Kühe – oder sogar etwas mehr – trächtig sind. Im Durchschnitt kann ich das auch erreichen. In den wärmeren Monaten bleibe ich ein wenig darunter“, erklärt er.

Kelly schwimmt auch gegen den Strom, wenn es um die systematische Verabreichung von Hormonen geht. Laut seiner Aussage gelten bei vielen Landwirten in den USA die elektronische Brunsterkennung und ein zweifaches OvSynch-Verfahren als Standardpraxis. Er selbst setzt immer noch auf die Kreidemarkierung. Eine Brunstsynchronisierung kommt erst in Betracht, wenn die Kühe nach 100 Tagen in Milch (DIM) nicht tragend sind.

„Erstens möchte ich, dass die Kuh von selbst in den Zyklus kommt. Zweitens haben wir mit ProCROSS einen so guten Reproduktionserfolg, dass ich mir keine Sorgen mache, wenn sie etwas länger in Milch bleibt“, sagt er.

Milk Unlimited ProCROSS USA Kelly Cunningham

Verbesserungen bei Gesundheit und Fruchtbarkeit

Wenn er die Daten seiner Holstein-Kühe mit der aktuellen Leistung seiner ProCROSS-Kühe vergleicht, geht Kelly von einem vierfachen Nutzen aus.

Die auffälligsten anfänglichen Verbesserungen waren die Milchbestandteile, wobei der Fettgehalt seit 2015 von 3,60 % auf 4,36 % gestiegen ist.

Während für Kelly ein Produktionsrückgang nicht auszuschließen war, registrierte er in den ersten fünf Monaten dieses Jahres eine energiekorrigierte Milch (ECM) mit einem Tagesdurchschnitt von 44 kg.

„Keiner von uns hätte mit einer derartigen Milch gerechnet, als wir zu ProCROSS wechselten. Sowohl beim Fluss als auch bei den Bestandteilen ist die Bilanz positiv.“

Der Gesundheitszustand der Kühe hat sich im Laufe der Zeit verbessert: Ketosefälle gingen von 4,04 % auf 1,40 % zurück, die Häufigkeit von Labmagenverlagerung sank von 2,17 % auf 0,58 % und die Abgangsrate reduzierte sich von 40 % auf 25 %.

Milk Unlimited ProCROSS USA Kelly Cunningham

Gute Aussichten für die Zukunft

Die Cunninghams planen in naher Zukunft die vollständige Umstellung auf eine Fleischrind-Kreuzung, sobald es gelingt, die Abgangsrate auf 20 % zu drosseln. Anschließend soll die Remontierung der Milchkühe nur noch mit Jungfärsen betrieben werden.

Dadurch kann Kelly von den hohen Rindfleischpreisen profitieren. Er rechnet vor, dass der Verkauf von Rinderkälbern zusammen mit dem Verkauf von Schlachtkühen und der Absicherung des Milchpreises inzwischen 40 % des Gesamteinkommens ausmacht.

Seine jüngste Gruppe von 8.000 Kälbern wurde mit 308 kg verkauft. Bei Aufzuchtkosten von 930 US-Dollar erzielte er einen Gewinn von über 1000 US-Dollar pro Tier. „Mit ProCROSS können wir eine stärkere Bemuskelung des Hinterviertels erreichen, die eher der eines Masttieres entspricht“, berichtet er.

Kelly ist überzeugt, dass die Aussichten für die Zukunft der Milchwirtschaft in den USA gut sind. Kürzlich hat er in eine dritte Anlage investiert. „Ich bin gerade auf der Suche nach weiteren Kühen und überlege, in einen vierten Betrieb zu investieren“, schließt er mit einem Lächeln.

Auf dem Bild: ProCROSS-Kuh, Tochter von VH Neptune, aus der Herde Skråmered von Anders Nilsson in Schweden.

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Milk Unlimited ProCROSS USA Kelly Cunningham