Ein Neustart mit VikingJersey

Simon Magnussen bewirtschaftet im schleswig-holsteinischen Efkebüll einen 64 ha großen Grünlandbetrieb. Derzeit melkt der Junglandwirt 74 VikingJersey-Kühe, die weibliche Nachzucht verbleibt auf dem Betrieb. Eine Aufstockung der Herde auf 150 Kühe steht im Raum, so richtig konkret sind die Planungen aber noch nicht. Denn aktuell baut er seine Herde noch weiter aus und schaut, wie sich die Dinge entwickeln. Und das hat einen ebenso einfachen wie besonderen Grund: Simon hat seinen Betrieb im Grunde erst im Jahre 2019 gegründet!

Ursprünglich gehörte der Betrieb seinen Großeltern. Opa und Oma melkten dort etwa 80 Holsteins. Doch mit der Nachfolge gab es Probleme. Keines der Kinder wollte den Betrieb übernehmen, auch Simons Eltern lehnten ab und verdienten ihre Brötchen auch weiterhin außerhalb der praktischen Landwirtschaft. Doch Enkel Simon hatte immer schon großes Interesse an den Kühen gezeigt und als Kind viel und oft auf dem Betrieb geholfen. Deshalb entschlossen sich Opa und Oma dazu, den Betrieb noch nicht endgültig aus der Hand zu geben, die Flächen wurden verpachtet. Die Maschinen wurden sorgsam eingemottet, um dem Enkel im Fall der Fälle einen leichten Start in die Landwirtschaft zu bieten.

Eine weite Strecke legte Simon auch für den Einkauf seiner Melktechnik zurück. Im Internet hatte ein Landwirt vom Bodensee einen gebrauchten 2x6er Fischgräten-Melkstand angeboten. „Gut, wir mussten einmal quer durch Deutschland fahren, aber die Technik passte ideal und auch der Preis war in Ordnung“, so Simon. Zweimal täglich wird gemolken, die Weiden liegen bis zu einem Kilometer vom Melkzentrum entfernt. „Ich brauche gesunde Kühe mit guten Fundamenten und Klauen, die in der Lage sind, weite Strecken ohne Probleme zurückzulegen“, unterstreicht der Junglandwirt, „mit den Jerseys klappt das ohne Probleme.“

Grundsätzlich hat Simon beim Einkauf seiner ersten Tiere auf Toplinien geachtet. Zudem setzt der Züchter viel Wert auf dänische Spitzengenetik (vgl. Kasten I). Außerdem nutzt er die Gelegenheit, bisweilen absolute Spitzentiere aus dänischen Zuchten zu erwerben. Es kommt immer wieder vor, dass Tiere dieser Qualität für den ET oder ähnliche Maßnahmen in das Zuchtzentrum im niedersächsischen Nückel gefahren werden.

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Aufgrund von veterinärrechtlichen Vorsichtsmaßnahmen verbleiben diese Tiere nach den erfolgten Eingriffen in Deutschland und kehren nicht nach Dänemark zurück. Aus diesem Pool konnte sich Simon einige besonders interessante Tiere sichern, mit denen er das züchterische Niveau seiner Herde noch weiter verbessert. Seine Nachzuchten lässt Simon selbstverständlich genomisch testen: „Auf diese Information möchte ich bei der Zucht nicht verzichten.“